Hallo liebe Freunde vom Stamm der
Tibeter,
hier meldet sich wieder euer TOMMY zu Wort, Ihr wißt schon,
der mit der weißen rechten Pfote und dem weißen
Brustlatz!
ZITA? was für ein Name!
Für mich war es jedenfalls für 14 Tage der
schönste Name der Welt. ZITA ist eine Hündin. Nicht
irgendeine, sondern eine Münsterländer
Jagdhündin und war meine Urlaubsgefährtin. Sie ist
ein nettes Mädel, die sich nicht zierte, wenn ich sie mal
beschnüffeln wollte. Ihr konnte man die tollsten Sachen ins
Ohr flüstern.
Jetzt seid ihr wohl ganz schön neidisch?
Außerdem fragt ihr Euch, wo und wie der Kerl immer diese
Frauen aufreißt?
Na gut, ihr erfahrt gleich, wie das so abgelaufen ist.
Es war in den Bergen.
In einer weit entfernten Gegend, die ich mit Frauchen und Herrchen
ausgesucht hatte.
Was? Ihr könnt nicht mitentscheiden, wo ihr Urlaub macht?
Na da wird doch die Katze in der Pfanne verrückt!
Die meisten von euch sind doch nun auch nicht mehr so grün
hinter den Ohren.
Habt ihr es denn immer noch nicht fertig gebracht, Eure Zweibeiner zu
erziehen?
Ich habe da von Anfang an NICHTS einreißen lassen.
TOMMY hat MITBESTIMMUNGSRECHT.
Aber nun zurück zur Sache.
ZITA lernte ich eigentlich ganz unspektakulär kennen.
Am Morgen nach unserer Ankunft im Hotel ging es zum
Frühstück, ohne Leine.
Damit der Chef des Hauses auch merkt, daß ich mich
anständig benehmen kann, wurde mir von Herrchen nochmals
eingebläut:
kein Bellen,
kein Betteln an fremden Tischen,
keine vorbeilaufenden Kellner anknurren
und nicht in die Ecke pinkeln.
Danach durfte ich mit in das Restaurant.
Ich stand also am Morgenbuffet, war in die verschiedenen
Wurstdüfte vertieft und überlegte gerade, welche
Sorte wohl Frauchen für mich mitnehmen würde.
Plötzlich schnüffelte jemand an meinem Hinterteil.
Ich, wie der Blitz herum.
Da sah ich sie, diese wunderbaren braunen Augen und darunter vier
Pfoten. So traf ich also ZITA. Von da an begegneten wir uns jeden Tag
beim gemeinsamen Frühstück. Leider gingen wir danach
oft getrennte Wege.
Jede schöne Zeit geht einmal zu Ende. Ich weiß aber
heute schon, daß ich nächstes Jahr im Urlaub ZITA
wiedersehe.
Jedenfalls hat mir das Herrchen bereits verraten.
Ihr hechelt jetzt sicher vor Ungeduld und wollt wissen, wo ich das
nächste Mal Urlaub mache. Nicht mal für einen vollen
Futternapf würde ich euch das sagen. Schließlich
kann ich ja ein Geheimnis bewahren.
Was gibt es sonst noch vom Urlaub zu berichten?
Eigentlich nichts Besonderes. Es war ein ganz normaler, anstrengender
Urlaub.
Ach ja, bis auf diese pfeifenden Hunde, die Zweibeiner nennen sie wohl
Murmeltiere.
Diese feigen und gefräßigen Kerle.
Fett wie Schmitts Katze, sitzen sie auf Steinen, grinsen dich frech an
und pfeifen dir höhnisch hinterher.
Sie sitzen meist immer zu zweit auf einem Stein.
Während der eine frech pfeift, stellt sich der andere in
Positur und ruft dir zu:
"Komm doch her, wenn du dich traust!"
"Du kannst dann ein paar auf die Schnauze kriegen!"
So was bringt natürlich das Blut des sanftesten Tibet Terriers
in Wallung.
Jetzt nur noch kurz die Richtung fixiert und dann losgeprescht! Ich
höre zwar noch hinter mir die zornigen Worte, mit denen mich
Herrchen anfeuerte.
Das braucht er eigentlich nicht.
Ehrensache: Desto lauter er schreit, um so mehr lege ich mich ins Zeug.
Murmeltiere verhauen, ist schon immer meine Welt gewesen.
Kaum hat man sich den hinterhältigen Kerlen bis auf ein paar
Meter genähert, sind sie verschwunden.
Das habe ich gerne. Erst angeben wie zehn Kater und dann kneifen!
Einige Male habe ich mich ja noch provozieren lassen, dann stand ich
über den Dingen.
Die können jetzt so lange pfeifen, bis sie der Geier holt.
Also, ihr seht, es war wieder mal ein ganz normaler Urlaub.
Jetzt bin ich wieder zu Hause und mein Alltag hat mich eingeholt.
Schlafen - Fressen - Gassi gehen - stets in dieser Reihenfolge.
Da wir gerade vom Gassi gehen reden, ich werde mich jetzt mal kurz
strecken, ins Nachbarzimmer gehen und Herrchen oder Frauchen mit meinem
traurigsten Blick ansehen.
Einer von Beiden zieht dann garantiert Schuhe und Jacke an.
Ich freue mich schon auf die kommende kalte Zeit.
Auf den Feldern und im Wald liegt bald wieder dieses weiße
Zeug herum, in dem man sich so schön wälzen kann,
ohne danach ausgeschimpft zu werden.
Also, seid ganz herzlich von vorn bis hinten beschnüffelt!
Bis bald wieder!
Euer Tommy
wuff, wuff, wuff